Kulturkreis Glashütten e.V.
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Kirchen

Aus der Geschichte unserer Heilig Geist Kirche


Der Bau der Kirche ist sehr eng mit der Gründung des Dorfes Glashütten verbunden. 1685 durften sich 12 Familien (einige aus der Glashütte am Stockborn) hier niederlassen. Sie durften ihrer Konfession treu bleiben, neugeborene Kinder aber mussten katholisch getauft werden.


1713 verweigern die Glashütter Frondienste beim Bau einer neuen Kirche in Schloßborn und begannen 1714 einen eigenen Kirchenbau. Bereits 1715 wird in der (noch ungedeckten) Kirche eine Taufe gespendet. Der Seelenberger Pfarrer Franziskus Wentzell aus dem Kloster Ilbenstadt übernimmt die Seelsorge auch in Glashütten und hält am 30. November 1715 den ersten Gottesdienst. Dieses Amt gibt er 1730 auf: die „Glashütter“ müssen zur Sonntagsmesse wieder nach Schloßborn gehen. Das führt zu massiven Streitereien, Ende des 19. Jhs. sogar zum regelrechten Kirchenstreit.

 

1827 kommt die Pfarrei Schloßborn zum neu gegründeten Bistum Limburg. Glashütten erhält einen Kaplan. Der Herzog v. Nassau ordnet an, dass in Glashütten Gottesdienste zu feiern sind.

 

1908 wird der Turm errichtet und erhält Glocken aus Kirdorf und aus Kronberg. Die kleine (Kronberger) hängt heute noch, 1951/54 stiftet Familie Willi Kaus die beiden großen Glocken. Der Turm bleibt bis 2003 im Eigentum der Zivilgemeinde.
Die barocke Innenausstattung wird 1959 entfernt; die Kirche erhält einen Altar aus dunklem Lahnmarmor. In den 1970er Jahren wird eine neue Sakristei angebaut.
Die letzte große Renovierung erfolgte 2003/2004: Sichtbares Kennzeichen sind der Einbau des alten Altarbildes in ein neues Retabel und die völlige Neugestaltung des Chorraumes.

 

Die Heilig Geist Kirche ist eine barocke Saalkirche. Ursprünglich besaß sie eine typisch barocke Innenausstattung mit Hochaltar und Kanzel.

 

Der heutige Altar wurde im Zuge der Renovierung im Jahre 2003/2004 eingebaut. Die Umgestaltung des Altarraumes hat der Kirche ein neues Gesicht gegeben. Es verbindet Altes in gelungener Weise mit Neuem: Das barocke Altarbild, das 50 Jahre ein Schattendasein geführt hatte, erstrahlt nun in dem Retabel zu neuem Glanz. Die farbliche Gestaltung des Kirchengestühls sowie die der Umkleidung des Altarraumes fügen beide optisch zu einer Einheit zusammen durch das Rot, der Symbolfarbe des Heiligen Geistes. Gleichzeitig aber bildet der Altarraum eine eigene Einheit, die ein
Gefühl von Geborgenheit bieten kann.     

 

Eine Besonderheit der Kirche sind die sechs Marien. Unter den Augen der Sandstein-Madonna von Nikolaus Binterim geht der Besucher über den alten Kirchhof auf die Kirche zu, betritt sie durch den Windfang mit der holzgeschnitzten Maria aus Kastelruth (Südtirol) und wird im Innern vom Altarbild in den Bann gezogen. Die Kopie eines Kreuzigungsgemäldes des venezianischen Malers Tintoretto (1518-1594) zeigt uns
Maria mit Johannes unter dem Kreuz. Gegenüber, unter der Empore, lädt die Pietá zum Innehalten ein. Das nördliche Glasfenster zeigt Maria als Himmelskönigin genau wie die gotische Madonna an der Nordwand. Die farbigen Glasfenster, mit den Namen ihrer Stifter, leuchten zusammen mit den übrigen Fenstern das Kircheninnere aus: Das einfallende Sonnenlicht spielt stimmungsvoll mit diesen Farben. Der Heilige Geist als Patron der Kirche schwebt in Gestalt der Taube von der Empore über den Gläubigen.

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Idee: Mechthild Löhr,
Text und Gestaltung:
Hermann-Josef Lüther, Bernhard Dönicke,
Dr. Andrea Döppenschmitt

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