Im Jahr 2006 wurde in der Stallscheune „Jäger“, einer ehemaligen Hofanlage aus Neu-Anspach, eine Dauerausstellung zur Kulturgeschichte der Glasproduktion im Taunus von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis in die Zeit um 1700 eröffnet. Sie fußt auf den Ergebnissen von vier archäologischen Grabungen in der Gemeinde Glashütten und wurde später erweitert um Fundmaterial von sog. Ein-Ofen-Anlagen des frühen Mittelalters aus Königsteiner und Oberurseler Gemarkung (Forschungsergebnisse von Horst Nauk).
Der Besucher findet in der Ausstellung ausgewählte archäologische Funde der Glashüttenstandorte im Taunus, Rekonstruktionen von Hohlgläsern, das Modell einer überdachten Waldglashütte und den besonders sehenswerten Nachbau eines Glasofens, der die Arbeitsprozesse der Glasherstellung anschaulich macht.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Freilichtmuseum Hessenpark (Projektleiter Dr. Axel Lindloff), der Hessischen Landesarchäologie (Dr. Udo Recker) und dem Kulturkreis Glashütten e. V. (Ingrid Berg). Konzept und fachliche Durchführung lagen in den Händen von Dr. Peter Steppuhn, Lübeck. Das Projekt wurde von der Mainova AG, vom Förderkreis Freilichtmuseum Hessenpark e.V. und Herrn Bernd Jakobus, Frankfurt a. M. nachhaltig finanziell unterstützt. Fachliche und sachliche Hilfen leisteten ferner die Erwin-Stein-Schule, Staatliche Glasfachschule Hadamar, und die Firma Derix Glasstudios, Taunusstein.
Der hessische Landesarchäologe Prof. Dr. Egon Schallmayer bei der Eröffnung im Freilichtmuseum Hessenpark am 17. September 2006
Eröffnungs- und Dankesrede des Archäologen Dr. Peter Steppuhn
Flaschenblasmusik bei der Eröffnung des Museums "Waldglashütten im Taunus"
Seit Eröffnung der Dauerausstellung wird im Zweijahresrhythmus an einem Wochenende im Sommer ein „Glastag“ mit Führungen und besonderen Vorführungen in der Stallscheune angeboten, der immer große Aufmerksamkeit unter den Besuchern erregt.
Zur Ausstellung ist eine im Buchhandel und im Museumsshop erhältliche Begleitbroschüre erschienen:
Steppuhn, Peter, u. Berg, Ingrid; „Waldglashütten im Taunus“ (siehe auch Literaturliste)
Freilichtmuseum Hessenpark, Laubweg 5, 61267 Neu-Anspach
Freilichtmuseum Hessenpark Baugruppe Rhein-Main:
Dauerausstellung "Waldglashütten im Taunus" im Wirtschaftsgebäude der Hofanlage "Jäger" aus Anspach,
Quelle: http://www.hessenpark.de/fileadmin/downloads/veranstaltungen/HP_Lageplan_0709.pdf
Wirtschaftsgebäude der Hofanlage „Jäger” aus Anspach,
Baugruppe Rhein-Main
Mit Dauerausstellung "Waldglashütten im Taunus"
Ausstellungsvitrinen in der Dauerausstellung "Waldglashütten im Taunus", rechts ein Schmelztiegel, gefunden bei Grabungen in Glashütten
Ausstellungsstücke, gefunden bei Grabungen in Glashütten
Ein nachgebauter Glasofen im Hessenpark auf Basis eines mittelalterlichen Glasofens der im Boden sehr gut erhaltenen und konservierten Glasofenanlage „An der Emsbachschlucht“ bei Glashütten
Das Innere des nachgebauten Glasofens im Hessenpark
Als im Jahre 2005 die Planung für die Dauerausstellung unserer Glasgeschichte im Freilichtmuseum Hessenpark konkret wurde, kam die Idee auf, einen mittelalterlichen Glasofen anschaulich nachzubauen. Vorbild sollte die im Boden sehr gut erhaltene und konservierte Glasofenanlage „An der Emsbachschlucht“ sein. Eine Betriebsfähigkeit wurde von Anfang an ausgeschlossen. Wer kann einen solchen Ofen, und dann auch noch ehrenamtlich, bauen? Das war die Frage. Unser Mitglied Rudolf Weidenmüller, Ingenieur und phantasievoller „Bastler“, stellte sich dieser Herausforderung. Für die aktive Durchführung fand er Mitarbeiter, allen voran zu nennen sind, Bernd Dönicke, Glashütten, Gerhard Richter, Oberursel, und Uwe Berg, Glashütten, der sich der „glühenden“ Inneneinrichtung annahm.