Kulturkreis Glashütten e.V.
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Projekt: Glasofen

Als im Jahre 2005 die Planung für die Dauerausstellung unserer Glasgeschichte im Freilichtmuseum Hessenpark konkret wurde, kam die Idee auf, einen mittelalterlichen Glasofen anschaulich nachzubauen. Vorbild sollte die im Boden sehr gut erhaltene und konservierte Glasofenanlage „An der Emsbachschlucht“ sein. Eine Betriebsfähigkeit wurde von Anfang an ausgeschlossen. Wer kann einen solchen Ofen, und dann auch noch ehrenamtlich, bauen? Das war die Frage. Unser Mitglied Rudolf Weidenmüller, Ingenieur und phantasievoller „Bastler“, stellte sich dieser Herausforderung. Für die aktive Durchführung fand er Mitarbeiter, allen voran zu nennen sind, Bernd Dönicke, Glashütten, Gerhard Richter, Oberursel, und Uwe Berg, Glashütten, der sich der „glühenden“ Inneneinrichtung annahm.

 

Hier die Beschreibung des Projekts von Rudolf Weidenmüller:

Vorhanden war ein Raum der ehemaligen Stallscheune der Hofanlage Jäger aus Anspach. Die Installation sollte zwar nicht begehbar, jedoch möglichst gut einsehbar sein. Gewünscht war ein großer Einblick in den im Original bis zu 1200 Grad C heißen Hauptofen. Als Vorbild diente eine Miniatur des englischen Reisenden Mandeville aus dem 15. Jahrhundert. Die beiden Glasarbeiter am Ofen vermitteln insbesondere durch ihre Kleidung einen authentischen Eindruck dieser Zeit. Um einen besseren seitlichen Einblick zu gewährleisten, wurde der Ofen um 8 Grad zur Hinterwand versetzt aufgestellt. Er wurde mit vier Schmelztiegeln bestückt, intensiv beleuchtet durch orangerote LED-Dioden.

Der Ofen ist optisch in einen lichten Buchenwald gestellt, wobei die konservierte Anlage „An der Emsbachschlucht“ auf dem Gebiet der Gemeinde Glashütten im Taunus die Bildvorlage lieferte. Die Leuchtwand im Hintergrund stellt diesen Waldbereich mit den vier Nebenöfen der Glashütte dar.

Die gesamte Anlage wurde in 25 Arbeitstagen erstellt.

 

Skizze zum Aufbau des Ofens.

 

Formgebung des Ofens.

 

Aufriss auf dem Scheunenboden.

 

Schalung für den Aufbau des Ofens.

 

Aufbau des Ofens mit Bruchsteinen aus dem Taunus.

 

Der fertige Ofen wurde mit Lehmmörtel verfugt.

Fertiger Ofen mit simuliertem brennendem Holz.

 

Seitlicher Einblick in den Ofenraum mit vier Glashäfen.  Die beiden vorderen Glashäfen sind restaurierte Originalfundstücke. Auch der Rahmen der Arbeitsöffnung im Vordergrund unten links ist aus Originalteilen zusammengesetzt.

 

Arbeitsbereich der Glasmacher mit Werkzeugtisch unten links.

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